In diesem Blogbeitrag geht es um die Raumgestaltung, welche Aspekte du beachten kannst, um für dich und die Kinder einen Wohlfühlort zu schaffen.
Es ist wichtig, einen Gruppenraum zu haben, in dem du dich wohlfühlst. Wenn du eine positive Verbindung zu deinem Umfeld spürst, übertragen sich diese Gefühle auch auf die Kinder, die deine Verbundenheit mit dem Raum wahrnehmen.
Falls du in deinem Gruppenraum noch nicht rundum glücklich bist, lies weiter, um deinen Wohlfühlort zu gestalten.
Warum ist es wichtig, sich im Gruppenraum wohlzufühlen?
Die Raumgestaltung ist in elementaren Bildungseinrichtungen von zentraler Bedeutung. Die Umgebung hat einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung und das Lernen sowohl der Kinder als auch der Erwachsenen. Eine anregende und einladende Atmosphäre kann das Lernverhalten fördern und eine positive Entwicklung unterstützen.
Auch du entwickelst dich täglich weiter und lernst durch die Interaktion mit den Kindern oder in deiner Rolle als Elementarpädagoge/in, pädagogische Assistenzkraft oder Tagesmutter/-vater.
Was brauchen Kinder?
Kinder benötigen einen Raum, der sowohl Bewegungsfreiheit als auch Rückzugsorte bietet. Junge Kinder brauchen großzügige Bodenspielflächen, die zum Entdecken, Bewegen, Krabbeln und Erkunden einladen. Tische und Stühle sollten dabei in moderaten Mengen vorhanden sein, um viel Platz für Bewegung zu schaffen.
Im Kindergartenalter sind Rückzugsorte, um die Eigeninitiative der Kinder zu fördern. Sie möchten die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen, um dort alleine oder gemeinsam zu spielen. Kindern muss ein Raum geboten werden, in dem sie in ihrem eigenen Tempo lernen können. Die Raumgestaltung sollte daher die Altersgruppen und die Bedürfnisse der Kinder berücksichtigen.
Kinder brauchen Freiräume und Orientierungspunkte, um sich sicher und geborgen fühlen.
Der Raum sollte einladend gestaltet sein und den Kindern Orientierung und Halt bieten.
Hier sind einige Fragen, die dir bei der Raumgestaltung in Bezug auf die Bedürfnisse der Kinder helfen können:
In der Raumgestaltung ist es hilfreich, die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder zu berücksichtigen. Indem du sie in diesen Prozess einbeziehst und Fragen stellst, fühlen sie sich wahrgenommen und identifizieren sich stärker mit ihrem Lernumfeld.
Der Raum als anregende Lernumgebung
Maria Montessori hat der Gestaltung des Raumes eine wichtige Bedeutung im Lernprozess zugeschrieben und von einer „sorgfältig gestalteten Umgebung“ gesprochen. Die Art und Weise, wie der Raum gestaltet ist, beeinflusst unmittelbar das Lernen der Kinder. Montessori hebt zudem die Relevanz einer ästhetischen, ansprechenden und organisierten Raumgestaltung hervor, die es den Kindern ermöglicht, selbstständig zu handeln und zu lernen.
In der Reggio-Pädagogik wird der Raum sogar als „dritter Erzieher“ betrachtet, der zusammen mit den Erziehern und den Eltern Einfluss auf die Entwicklung der Kinder hat. Der Raum soll den Kindern eine inspirierende Lernumgebung bieten, in der sie neugierig und selbstbestimmt ihren Interessen und Bedürfnissen nachgehen können.
Schaffe dir einen Ort, an dem du dich wohlfühlst
Da du täglich mehrere Stunden im Gruppenraum verbringst, ist es wichtig, dass du dich dort wohlfühlst. Schaffe dir einen Raum, in den du gerne gehst und der dir Energie spendet.
Erinnere dich an deine Kindheit:
Du warst einmal ein Kind und das Kind steckt noch in dir.
Versuche dich in deine Kindheit zurückzuversetzen, an welchen Orten du dich wohlgefühlt hast? Was hat es da gegeben? Wie sah es dort aus? Was hat dir in deiner Kindheit Freude bereitet? Was war dir als Kind wichtig?
Dein Kraftort:
Jeder Mensch hat Orte, an denen er Kraft tanken kann, weil er sich dort wohl und geborgen fühlt.
Schließe die Augen und stelle dir deinen Kraftort vor: Was siehst du? Was gibt es dort?
Schreibe diese Elemente auf und überlege, wie du sie in deinen Gruppenraum integrieren kannst – sei es durch einen Stein, der einen Sonnenaufgang und das Meer symbolisiert, ein Bild deines Kraftortes oder eine Pflanze, die dich an einen Naturschauplatz erinnert.
Wichtig Aspekte, die du beachten kannst:
Farben: Helle Farben können die Stimmung heben und Kreativität anregen, während natürliche Materialien Geborgenheit vermitteln.
Bilder: Eine Kunstecke mit Bildern der Kinder in ansprechenden Rahmen kann die Atmosphäre bereichern und die Kinder erfahren Wertschätzung und erleben sich als Mitgestalter.
Gemütliche Rückzugsorte: Gestalte liebevolle Bereiche mit Kissen, Decken usw., um den Kindern Rückzugsmöglichkeiten zu bieten. Schaff auch du dir einen Rückzugsort, wo du dir eine Pause im Alltag gönnen kannst, auch in dieser Hinsicht sind wir Vorbilder für die Kinder. Ich erlaube mir Pausen zu machen.
Planzen: Pflanzen verbessern das Raumklima und fördern eine angenehme Atmosphäre. Beziehe die Kinder in die Pflege ein – achte jedoch auf ungiftige Pflanzen!
Natürliches Licht: Räume sollten mit Fenstern ausgestattet sein, durch die viel Sonnenlicht fällt. Wenn du Fenster mit Kinderkunst gestalten möchtest, wähle eine kleine Fläche dafür aus, während der Großteil der Fensterfläche frei bleibt.
Weniger ist mehr: Wähle gezielt hochwertige Spielmaterialie, die die Kreativität anregen, anstatt eine Überflutung an Spielzeugen anzubieten. Du kannst die Spielmaterialien regelmäßig austauschen, um dadurch die Spielprozesse und Neugierde der Kinder anzuregen.
Ordnung: Schaffe Ordnung, die den Kindern Orientierung bietet und Platz für Spielsachen, sowie persönliche Gegenstände schafft. Das fördert die Selbständigkeit und Sicherheit. Hier kannst du Bilder einsetzen, damit die Kinder wissen, wo die Spielmaterialien ihren Platz haben.
Sicherheitsaspekte: Achte darauf, dass Möbel und Materialien kinderfreundlich und stabil sind und keine scharfen Kanten aufweisen. Genügend Bewegungsfreiheit ist wichtig. Daher überlege dir, wieviele Tische und Stühle in deinem Gruppenraum notwendig sind. Passe sie an die Gruppengröße und den Verwendungszweck an. Wo wird gegessen? Wo wird ein Tisch zum Spielen benötigt?
Multisensorische Erfahrungen: Der Raum sollte verschiedenen Sinne ansprechen und vielfältige Materialien bieten, die die ganzheitliche Entwicklung fördern.
Zusammenfassend ist es wichtig, eine Balance zwischen Struktur und Freiheit zu schaffen, um den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Eine gut gestaltete Lernumgebung fördert nicht nur das Lernen, sondern auch das soziale Miteinander und das emotionale Wohlbefinden der Kinder. Wenn sich die Kinder wohlfühlen wirkt sich das auf den pädagogischen Alltag aus. Also schaffe für dich und die Kinder einen Ort des Wohlfühlens.
Danke fürs Lesen. 🙂
Ich freu mich auf deine Rückmeldungen und Gedanken zu dem Thema.
Alles Liebe
Corinna